Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Institutskolloquium

Während des Semesters kommt jede Woche das gesamte Institut zusammen, um sich über neueste Forschungen und aktuelle Debatten auszutauschen – Studierende und Lehrende, Promovierende und PostDocs, Mitarbeitende und Gäste. Das Institutskolloquium findet jedes Semester zu einem anderem übergeordneten Schwerpunkt statt, der gegenwärtige Themen, Diskussionen und Kontroversen in der Gesellschaft oder im Fach aufgreift. Regelmäßig laden wir dazu auch internationale Gäste anderer Disziplinen und Universitäten ein, um uns über ihre jüngsten Forschungsperspektiven auszutauschen. Die Vortragsreihe steht allen Interessierten offen und kann sowohl vor Ort als auch online via Zoom verfolgt werden. Die Vorträge werden auf Deutsch oder Englisch gehalten.


Zeit: Jeden Dienstag von 14:30 bis 16:00 Uhr

Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Anton-Wilhelm-Amo-Straße 40/41 (ehemals Møhrenstraße), Raum 408

Für barrierefreien Zugang nutzen Sie bitte den Eingang Hausvogteiplatz 5-7. Über den Innenhof gelangen Sie zum Erdgeschoss des Instituts, wo Sie den Aufzug in Raum 408 nehmen können.

Kontakt: Anfragen zur Zugänglichkeit richten Sie bitte an Milena Bister


Time: Every Tuesday from 14:30 to 16:00

Location: Institute of European Ethnology, Anton-Wilhelm-Amo-Str. 40/41 (formerly Møhrenstr.), Room 408.
For barrier-free access, please enter through Hausvogteiplatz 5-7. The inner courtyard leads to the ground floor of the institute, where you can take the lift to room 408.

Contact: For accessebility inquiries write to Milena Bister


 

Institutskolloquium Wintersemester 2024/25

WiSe 24-25 Spectres and Spectrums.jpg

 

Spuk und Spektren

Da die Vergangenheit nicht davon Abstand nimmt, uns in der Gegenwart heimzusuchen, widmen wir uns in dieser Seminarreihe dem „spectral turn“ in der anthropologischen Theoriebildung zu. Dabei stellen wir zwei Dimensionen des Relationalen miteinander in Beziehung: den Spuk, als zeitliche Relation, und das Spektrum, als Bandbreite an klassifikatorischen Möglichkeiten. Unser Ziel ist zu ergründen, wie die Vergangenheit und ihre Vermächtnisse in die Gegenwart wirken und unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere zukünftigen Hoffnungen, Ängste, Utopien und Dystopien formen.

Wir denken dabei an die verschiedenen Arten, in denen uns Geister gesellschaftlich und politisch heimsuchen, sowie an die verschiedenen Skalen dieser spektralen Effekte. Wir wollen auch das Konzept des Spektrums überdenken, das traditionell als eine kontinuierliche Sequenz verstanden wird, in der benachbarte Punkte fast ineinander übergehen, während die Extreme als deutlich unterschiedlich markiert sind. Durch die Erkundung verschiedener Spektren – etwa der Spektren des Politischen, der Geschlechter oder von Be_hinderung – versuchen wir, das Wesen der Relationalität innerhalb dieser Kontinua zu verstehen. Unsere Diskussionen werden die Kontinuitäten und scharfen Grenzen, die diese Spektren definieren, hinterfragen und sowohl subtile Nuancen als auch deutliche Differenzen in unserer sozialen, politischen und technowissenschaftlichen Gegenwart aufzeigen. Nicht zuletzt wird die Reihe auch Situationen und deren Auswirkungen untersuchen, in denen sich Spuk und Spektren verbinden.

 

Spectres and Spectrums

As the past continues to haunt us acutely today, this seminar series aims to revisit and reconceptualise the 'spectral' turn within ethnographic theorising for the present moment. The series will reflect on two different understandings of spectrality: the temporal (spectres) and the classificatory (spectrum) relationality of social life. We seek contributions on how the past continues to play a role today and how various legacies become seeds that influence the present moment, shaping our knowledge, experience, and future hopes, fears, and utopias/dystopias.

This may include the different ways ghostly presences haunt us socially and politically, as well as the various scales of these spectral effects. We also aim to rethink the concept of the spectrum, traditionally understood as a continuous sequence in which adjacent points almost blend while extremes appear distinct. By exploring different spectrums—such as the political, gender, and disability spectrums—we seek to understand the nature of relationality within these continua. Our discussions will interrogate the continuities and sharp edges that define these spectrums, revealing both subtle nuances and stark differences in our social, political, and technoscientific present. Finally, the series will also explore situations where temporal and classificatory spectrality intersect and to what effect.

 

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