Reihen & Sammlungen
Berliner Blätter
Die Zeitschrift Berliner Blätter - Ethnographische und ethnologische Beiträge wird herausgegeben von der Gesellschaft für Ethnographie und dem Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie sind ein Forum für ethnographische und empirische kulturwissenschaftliche Studien und ethnologische Forschungen, die Diskussion fachlicher und gesellschaftspolitischer Fragen und Berichte und Reflexionen aus den Fachgebieten Volks- und Völkerkunde sowie den benachbarten und verwandten Disziplinen.
Seit 2020 erscheinen die Berliner Blätter digital und im Open-Access-Format. Die aktuelle Ausgabe wie auch ein Archiv aller bisher erschienen Ausgaben, Informationen zu Möglichkeiten zur Herausgeberschaft und Publikation finden Sie auf der Webseite der Berliner Blätter.
Bis 2019 im Panama Verlag erschienen Ausgaben mit Bestellmöglichkeit finden Sie hier.
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Archiv für Alternativkultur
Seit November 1995 existiert am Institut für Europäische Ethnologie das Archiv für Alternativkultur, das der Humboldt-Universität Berlin als Nachlass des Literarischen Informationszentrums Josef Wintjes zu Forschungszwecken gestiftet worden ist.
Das 1969 von Josef Wintjes (1947-1995) gegründete Informations- und Vertriebszentrum in Bottrop diente nicht nur dem Vertrieb von Alternativpresse, sondern verstand sich vor allem als Diskussionsforum für die unterschiedlichsten literarischen und politischen Gruppierungen. Wintjes und sein Informationszentrum verkörperten als Institution gleichzeitig auch die wichtigste Quelle der literarischen Alternativszene. Sein Archiv ist ein einzigartiges Beispiel kulturgeschichtlicher Dokumentation der Struktur und Geschichte einer Bewegung.
Die Sammlung von literarischen, künstlerischen und politischen Archivmaterialien der neuen sozialen Bewegungen in Deutschland seit den 1960er Jahren umfasst Zeitungen und Zeitschriften, graue Literatur und Flugschriften sowie Dokumente wie Raubdrucke, Reader, Plakate, Flyer und grafische Darstellungen zur Alternativ- und Underground-Presse, zu alternativen Verlagen und Buchläden bzw. zur Protestbewegung überhaupt. Auch Teile der Privatsammlung von Henryk M. Broder, Bestände von Benno Käsmayrs MaroVerlag Augsburg oder Sammlungen von einzelnen Social Beat-Autor_innen sind dem Archiv in den letzten Jahren übertragen worden. Gleichzeitig verfügt das Archiv über eine Sammlung von Fotos, Video- und Tonkassetten.
Zum Weiterlesen:
- Subkultur - Popkultur - Underground. Berliner Blätter: ethnographische und ethnologische Beiträge, Band 15, 1997.
- Schwanhäußer, Anja: Stilrevolte Underground. Die Alternativkultur als Agent der Postmoderne. Hg. von Archive of Independent Publishing. Leipzig: Spector Books 2023
Einen Eindruck von den Beständen des Archivs gibt diese Liste.
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Das European HIV/AIDS Archive (EHAA)
Das European HIV/AIDS Archive eröffnet einen Raum, Erinnerungen an das Leben mit HIV/AIDS, das zivilgesellschaftliche Engagement und AIDS-Politiken in Europa zu bewahren, Geschichten zu teilen und aus der Vielstimmigkeit zu lernen. Kern der Sammlung sind Oral-History- /Zeitzeug*innen-Interviews zur Geschichte und Gegenwart des individuellen, gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit HIV/AIDS. Oral Histories ermöglichen eine lebendige und multi-perspektivische Erinnerung. Das Archiv versteht sich als Ergänzung und Erweiterung bereits in einzelnen europäischen Ländern existierender Sammlungen zu HIV/AIDS. Die Sammlung beinhaltet Video- und Audiointerviews mit Menschen, die mit HIV/AIDS leben, Aktivist*innen, Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen, Politiker*innen, Beschäftigten des Gesundheitswesens und Künstler*innen zu Themen wie Sexarbeit, Drogen, Migration, Gefängnis, LSBTI-Rechten oder queeren Politiken. Diese werden durch Verzeichnisse von Kunstwerken und politischen Dokumenten ergänzt.
Die Bestände des EHAA können anhand von Metadaten recherchiert werden. Einige Interviews sind online frei zugänglich, andere können auf Antrag in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, für Forschungszwecke und Bildungsprojekte genutzt werden.
Die Initiative für ein Oral-History-Archiv geht auf den Arbeitskreis AIDS-Geschichte ins Museum (AKAIM) der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. zurück. Die Idee wurde im Rahmen von zwei Forschungsprojekten am Institut für Europäische Ethnologie in Zusammenarbeit mit AKAIM weiterentwickelt: Disentangling European HIV/AIDS Policies: Activism, Citizenship and Health (EUROPACH, gefördert durch HERA) und „Keine Rechenschaft für Leidenschaft!“ Aids-Krise und politische Mobilisierung in den 1980er und frühen 1990er Jahren in Deutschland (DFG-gefördert). Geplant ist, weitere Oral-History-Interviews zum Thema HIV/AIDS ins EHAA aufzunehmen, die aus anderen Kontexten stammen. Wer Interviews zum EHAA beisteuern möchte, nehme bitte Kontakt mit der Sammlungsleitung, Prof. Beate Binder, auf.
Das EHAA ist Teil des am Institut für Europäische Ethnologie angesiedelten Archivs für Alternativkultur und gehört damit zu den Universitätssammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin. Es befindet sich derzeit im Aufbau. Erste Interviews, die im Rahmen von EUROPACH geführt wurden, werden ab September 2019 online zugänglich sein.
Links
EUROPACH: www.europach.eu
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Prof. Beate Binder, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Europäische Ethnologie, Sammlungsleiterin,
E-Mail: ehaa.euroethno@hu-berlin.de
Archiv der Flucht
Mit dem Archiv der Flucht wurde ein digitaler Gedächtnisort geschaffen, der die Geschichte/n von Flucht und Vertreibung nach Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert bewahrt und reflektiert. Die Erfahrungen von Menschen, die alles zurückgelassen haben und hier Zuflucht fanden, prägen die beiden deutschen Staaten (und ihre Beziehung zueinander) von Beginn an. Manche sind vor Krieg und Zerstörung geflohen, andere vor politischer Verfolgung oder sozialer, kultureller oder rassistischer Ausgrenzung, wieder andere vor sexueller Diskriminierung oder sexualisierter Gewalt. Diese Menschen erzählen von Flucht und Vertreibung, über Folter, Ausbeutung und Entrechtung, aber auch von Hoffnung und Glück, sie sprechen über Heimat und Exil, Zugehörigkeit und Neuanfang – und am Ende offenbaren sie auch überraschende, vielfältige Perspektiven deutscher Geschichte. Das Archiv entstand in Kooperation mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) und wurde von der Autorin und Publizistin Carolin Emcke und Manuela Bojadzijev gemeinsam kuratiert.
Links
Archiv-Seite: https://archivderflucht.hkw.de/
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Prof. Dr. Manuela Bojadžijev, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Europäische Ethnologie
Berliner Abschlussarbeiten der Europäischen Ethnologie
Herausragende Abschlussarbeiten an unserem Institut werden von den Betreuer:innen für eine Publikation vorgeschlagen und frei zugänglich im Open-Access-Format über die HU veröffentlicht. Auf dem E-Doc-Server finden Sie alle publizierten Abschlussarbeiten.