Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Das Institut für Europäische Ethnologie verfolgt mit seiner Forschung zwei übergeordnete Ziele. Einerseits wollen wir unser Profil als Forschungseinrichtung schärfen, die hierarchie- und themenübergreifend zu den zentralen Fragen der Gegenwart arbeitet – aus der Überzeugung heraus, dass sich diese Themen in ihrer Komplexität nur integrativ und multidimensional durchdringen lassen. Andererseits bauen wir Brücken zu anderen Disziplinen und zu gesellschaftlichen Akteur:innen, um unsere eigenen Methoden und Positionen kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu bereichern.

Unsere Perspektive

Diese Offenheit spiegelt sich in unseren Forschungsperspektiven wider. So stellen wir beispielsweise Bezüge her zur Historischen Anthropologie, zur Geschlechterforschung, zu internationalen Postcolonial und Cultural Studies, zu Cultural und Social Anthropology. Insofern übernimmt unser Institut auch eine wichtige Funktion für die Weiterentwicklung der theoretischen und methodologischen Instrumente des Fachs.

Unsere Praxis

Unsere Forschungspraxis zeichnet sich durch ihren interdisziplinären Horizont und eine reflexive Perspektive aus, die auf konkrete Wissensformen und Praktiken abzielt. Dazu verbinden wir qualitative ethnografische Methoden mit kulturtheoretischen Interpretationen. Auf diese Weise machen wir jene hochgradig dynamischen und heterogenen Prozesse sichtbar, die soziale Wirklichkeit in gegenwärtigen Gesellschaften herstellen, prägen und verändern.

Unsere Strategie

Damit verfolgen wir eine Forschungsstrategie, die wir aus der kritischen Auseinandersetzung mit unserer Wissenschaftsgeschichte (u.a. Volkskunde und Völkerkunde) entwickeln: Erstens erweitern wir unseren Fokus von einem ehemals nationalen, deutschen bzw. außereuropäischen Bezugsrahmen in Richtung einer Perspektive, die Deutschland und Europa als Teil einer verflochtenen Welt versteht und daher überall forscht – vor der eigenen Haustür, in Europa und darüber hinaus. Zweitens zeigt die Bandbreite unserer Themenschwerpunkte, dass alte inhaltliche Grenzen von uns bewusst überschritten werden. Drittens halten wir beständig Anschluss an internationale wie interdisziplinäre Theorie- und Methodendiskussionen und stoßen selbst Debatten an – beides mit Erfolg. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass das IfEE zu einem attraktiven Partner und Gastgeber für viele Institute und Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland geworden ist.