Inventur und Invention. Migration als Prisma für die Krisen unserer Zeit
Projektbeschreibung
Migration gehört zu den umstrittensten Phänomenen unserer Zeit. Wir kehren die
Perspektive um: Im engen Dialog anthropologischer und philosophischer Ansätze widmen
wir uns der Inventarisierung von Forschungen und Vorschlägen, über Migration als
wissensgenerierende Praxis neu nachzudenken, mit dem Ziel, daraus eine für die
Bedingungen unserer Zeit relevante Perspektive des Aufbruchs für eine solidarische Zukunft
entwickeln zu können. Wir kombinieren zur Eröffnung neuer Forschungsräume Diagnosen
über (a.) neue Regierungsweisen von Bevölkerungen, (b.) die Herausforderungen des
Klimawandels mit ihren Effekten auf menschliche Mobilität sowie (c.) die rassistischen
Konfigurationen des Sozialen im globalen Kontext. Angesichts solcher Diagnosen sind wir
überzeugt, dass die Geistes- und Kulturwissenschaften dazu beitragen sollten zu (re-
)formulieren, wie soziale Beziehungen beschaffen sein müssten, um den gegenwärtigen
existenziellen Fragen der Menschheit begegnen zu können. Das Projekt erweitert dafür
bewusst den Rahmen wissenschaftlicher Diskussionen und geht in einer Serie von
Workshops den Dialog mit gesellschaftlichen und kulturellen Akteuren ein, die mit
organischen Kenntnissen sowie inventiven Denkweisen zu einer Exploration neuer Formen
der solidarischen Kooperation beitragen, die dem Ausmaß, der Komplexität und der
zeitlichen und räumlichen Reichweite der gegenwärtigen Herausforderungen angemessen
wären.
Projektleitung
mit Robin Celikates