Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Europäische Ethnologie

Betreuung

Ich betreue gerne Arbeiten in folgenden Bereichen:

Der erste Schwerpunkt liegt auf der Transformation von urbanen Infrastrukturen und Ökologien. Dabei geht es um die Auswirkungen der Digitalisierung, der Mobilitätswende, des Klimaschutzes und der Klimaanpassung, der Energiewende, der Nachverdichtung der Innenstädte, des Biodiversitätsschutzes, der Barrierefreiheit, der zoonotischen Krankheiten und Epidemien, klimatologischer Phänomene wie Dürren und Grüner Infrastrukturen. Besonders interessiert mich die Entstehung und Konflikte um unterschiedliche Wissensformen, die das städtische Leben unterschiedlich problematisieren, sowie die Wertungsregime, die sie mobilisieren. Ich freue mich auf Projekte, die sich mit Berlin befassen, aber auch auf Projekte mit Fokus auf andere Städte, nicht nur große, sondern auch mittelgroße und kleine Städte in eher ländlichen Regionen.

Ein weiterer Schwerpunkt hängt mit Praktiken und Formaten der Partizipation in politischen Prozessen zusammen. Hierbei interessiert mich insbesondere eine kritische Auseinandersetzung mit institutionalisierten Dispositiven der Partizipation, wie für welche Subjekte diese gedacht sind, wie Partizipation definiert und praktiziert wird usw. Andererseits interessiere ich mich für neue Formen der Kooperation und Experimentation mit gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung, gerade auch in Zeiten, in denen sich die Wohnfrage und das Recht auf Stadt neu artikulieren.

Der dritte Schwerpunkt ist die ethnographische Analyse von Praktiken der Kulturproduktion, die ich gerne unter dem Begriff "Studio Studies" zusammenfasse. Hier geht es um die Alltagspraktiken und Arbeitskulturen von Künstlerinnen aller Sparten und Entwurf- oder Designdisziplinen. Dabei geht es nicht nur um eine kritische, wirtschaftspolitische Auseinandersetzung mit den prekären Bedingungen kreativer Arbeit, sondern auch um die alltäglichen Praktiken von Künstlerinnen, Architektinnen, Designerinnen, Handwerkerinnen, Filmemacherinnen usw. in ihren Ateliers oder Studios. Wie entstehen neue Dinge, neue Produkte, neue Erfahrungen?

Ein vierter Schwerpunkt, der quer zu den anderen dreien liegt, beschäftigt sich mit einer kritischen und kreativen Auseinandersetzung mit Ethnographie als Forschungs- und Repräsentationspraxis. Dabei geht es darum, welche anderen Formen der ethnographischen Beteiligung an Feldern noch möglich sind, jenseits der Datenerhebung und der teilnehmenden Beobachtung. Wie kann ethnographisches Forschen als eine aktive, engagierte Form der Beteiligung in politischen Projekten anderer dienen? Und was die ethnographische Repräsentation angeht: Was können wir außer Schreiben und Beschreiben tun? Welche anderen medialen Formate sind notwendig, um ethnographisch zu repräsentieren? Was können wir von unseren Gesprächspartner*innen lernen, in Bezug auf die Formen und Normen der ethnographischen Repräsentation betrifft?

Ich freue mich auf Ihre Projektskizze.