CEDA – Computer Assisted Ethnographic Data Analysis
Prolog
Umsetzung: Alexander Köpke
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Bareither
Intros/Animation: Vanessa Zallot
Die Videos des Projekts CEDA wurden am Institut für Europäische Ethnologie erstellt und sollen Interessierten eine Einführung in das wissenschaftliche, ethnographische Arbeiten mit der QDA-Software MAXQDA geben. Sie sind spezifisch für Studierende der Fächer Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie / Empirische Kulturwissenschaft gestaltet, insbesondere mit Blick auf die Erarbeitung von Haus- und Abschlussarbeiten, können aber auch für Promovierende und andere Forschende methodische Anregungen bieten. Schritt für Schritt werden in den 11 Videos alle Stufen eines ethnografischen Forschungsprojektes mit QDA-Software von der Codierung erster Materialien bis hin zur Verschriftlichung besprochen. Während der erste Teil (Videos 1.1 bis 1.4) zeigt, wie grundlegende Codes erstellt und geordnet werden können, um so zu einer ersten Frageperspektive auf das Material zu kommen, werden im zweiten Teil (Videos 2.1 bis 2.4) theoretische Konzepte eingebunden und produktiv gemacht. Im abschließenden dritten Teil wird gezeigt, wie ein Codierprojekt konkret zu einem ethnografischen Text beitragen kann.
In regelmäßigen Abständen erscheinen neue Versionen von MAXQDA. Diese Videos beziehen sich auf die Version 2018. Detallierte Informationen zu den Neuerungen der kürzlich erschienenen Version 2020 finden sich auf der Seite des Herstellers: https://www.maxqda.de/neu-in-maxqda-2020.
Das Projekt CEDA wurde in Kooperation mit dem Projekt CADLIS (Leitung: Prof. Dr. Elke Greifeneder) des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft durchgeführt. Weitere Informationen zum CADLIS-Projekt finden Sie unter dem folgenden Link: https://www.ibi.hu-berlin.de/de/online-archiv/abgeschlossene-projekte/cadlis/landingpage
Das Prologvideo leitet in das Projekt ein, zeigt erste Nutzungsmöglichkeiten des Programms auf und erklärt die Nutzeroberfläche. Zusätzlich wird kurz in das Beispielprojekt eingeführt, an dem im Verlauf der Videoreihe gearbeitet wird.
1. MAXQDA über die HU beziehen: https://www.cms.hu-berlin.de/de/dl/software/MAXQDA/MAXQDA_html
2. Getting-Started Videotutorial des Herstellers: https://www.maxqda.de/training/getting-started
Übersicht
- 1.1 Induktiv und Explorativ codieren
- 1.2 Codes ordnen und Codefamilien bilden
- 1.3 Codierte Segmente durcharbeiten und Fragen notieren
- 1.4 Leitende Frageperspektiven entwickeln
- 2.1 Theoretische Konzepte einbinden
- 2.2 Theoretische Konzepte produktiv machen
- 2.3 Theoretischen Konzepten weiter folgen
- 2.4 Mit MaxMaps relational denken und forschen
- 3.1 vom MAXQDA-Projekt zur Verschrifltichung
- 3.2 Reflexion
- Beispielprojekt BA-Arbeit Boxhagener Platz
1.1 Induktiv und explorativ codieren
Das in MAXQDA eingefügte Material wird im ersten Arbeitsschritt erstmalig codiert. Die Codierung erfolgt dabei zunächst induktiv, aus dem Material heraus und nicht auf Basis einer spezifischen Methodik. Durch dieses induktive Codieren kann so in Interaktion mit dem Material getreten werden.
1.2 Codes ordnen und Codefamilien bilden
Die Codes, die im ersten Arbeitsschritt induktiv erstellt wurden, werden im Anschluss geordnet. Dafür werden überlappende Codes zusammengelegt, Übercodes erstellt und so ein Codebaum erarbeitet. So wird auch deutlich, zu welchen größeren Themen sich mögliche Ansätze sammeln.
1.3 Codierte Segmente durcharbeiten und Fragen notieren
Um nahe am Material Frageperspektiven zu entwickeln, werden die codierten Segmente mit Hilfe der „Liste der Codings“ noch einmal durchgegangen und in Memos Fragen an die erstellten Übercodes notiert.
1.4 Leitende Frageperspektiven entwickeln
Die im vorherigen Schritt notierten Fragen werden jetzt gesichtet. Aufbauend auf diesen Fragen an die Übercodes können jetzt leitende Frageperspektiven entwickelt werden, die zu einem Startpunkt für die weitere Forschung bilden können. Grundsätzlich sind die Frageperspektiven nicht starr, sondern können sich im Verlauf des Projektes verändern und aktualisiert werden.
2.1 Theoretische Konzepte einbinden
Im nächsten Schritt werden jetzt theoretische Konzepte in das Projekt eingebunden. Dazu können Codes mit Blick auf die theoretische Perspektive umbenannt, das Material noch einmal durchgegangen und die erstellten Untercodes mit Blick auf die theoretische Perspektive überarbeitet werden.
2.2 Theoretische Konzepte produktiv machen
Das gewählte theoretische Konzept wird jetzt auch auf andere Übercodes angewendet. Im Anschluss kann untersucht werden, was passiert wenn die jeweiligen Übercodes, die mit dem theoretischen Konzept überarbeitet wurden zueinander in Bezug gesetzt werden.
2.3 Theoretischen Konzepten weiter folgen
Mit Hilfe des MaxMaps-Tools in MAXQDA kann jetzt die starre lineare Ordnung des Codebaums überwunden werden und in Relationen gedacht werden. Die theoretischen Ansätze können dabei zu wesentlichen Eckpunkten werden.
1. Herstellertutorial zu MaxMaps: https://www.youtube.com/watch?v=vQObhc31yVo
2.4 Mit MaxMaps relational denken und forschen
Aus den in der Map herausgearbeiteten Relationen der Codes zueinander können nun neue Codes erstellt werden, die sich genau auf diese Schnittstellen beziehen. Die Map kann als Navigationsinstrument verwendet werden um Vertiefungen im Material vorzunehmen und so dabei helfen den ethnografischen Text zu entwickeln.
3.1 Vom MAXQDA-Projekt zur Verschriftlichung
Zur Orientierung wird jetzt in einer neuen Map der vertiefende Code in das Zentrum gesetzt und Kerninteressen in Notizen auf der Map festgehalten. Zusätzlich können Beispiele und Erkenntnisse in der Map festgehalten werden. Die so erstellte Map kann eine wesentliche Orientierungshilfe bei der Strukturierung und Erstellung des Textes sein.
3.2 Reflexion
Das MAXQDA-Projekt liefert also das Rohmaterial, von dem ausgehend der ethnografische Text erarbeitet werden kann. Die angezeigten Häufigkeiten von Codes können Indikatoren sein, sagen aber alleine noch nichts über die Qualität der Beispiele aus.
Beispielprojekt BA-Arbeit Boxhagener Platz
In diesem Video wird anhand eines BA-Forschungsprojektes gezeigt, wie MAXQDA bei der Erarbeitung von Abschlussarbeiten eingesetzt werden kann. Am Beispiel eines Forschungsprojektes zum Boxhagener Platz wir erklärt wie unterschiedliche Materialien mit Hilfe von MAXQDA analysiert werden können und wie das Codierprojekt beim Verfassen eines ethnografischen Textes helfen kann.
Praxistipps
In diesem Praxistippvideo werden die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Datenspeicherung in MAXQDA-Projekten vorgestellt und deren spezifische Vor- und Nachteile besprochen. Außerdem wird die Auslagerungsfunktion von MAXQDA 2018 gezeigt, die es ermöglicht Daten aus den Projekten auszulagern und extern zu speichern um die MAXQDA-Projektdateien möglichst klein zu halten.